Histamin-Intoleranz bei Kindern erkennen
Achten Sie bei Ihrem Kind darauf, in welchem Zusammenhang die Symptome auftreten, unter welchen Bedingungen. Die Symptome Ihres Kindes können andere sein als die hier beschriebenen. Andere mögliche Ursachen müssen natürlich vom Arzt ausgeschlossen werden.
Siehe auch: Histamin-Intoleranz - schnell erkennen und handeln
- Stand: 12.11.2023 -
Die Histamin-Intoleranz wäre schon in meiner Kindheit eindeutig erkennbar gewesen, wenn alle gewusst hätten, wie sie die Auffälligkeiten hätten interpretieren können.
Es traten folgende auffällige Unterschiede zu allen anderen Kindern auf:
- Beim Spazierengehen mit den Eltern klagte ich über wehe Füsse, konnte die Füsse nicht richtig abrollen und humpelte. Orthopädische Einlagen brachten keine Besserung.
- Nachts hatte ich manchmal Wadenkrämpfe.
- Im Sportunterricht war ich wesentlich schwächer und steifer, hatte keine Sprungkraft, keine Ausdauer und konnte nicht am Seil hochklettern. Ich saß meistens auf der Bank und schaute zu. Im Sommer konnte ich nicht um den Sportplatz laufen, sondern musste früh aufgeben bzw. die Lehrer sagten, ich solle lieber aufhören.
- Im Schwimmunterricht saß ich meistens auch auf der Bank, da ich vor Wasser Angst hatte und mich nicht fit fühlte, komisches Bauchgrummeln hatte, leichte Übelkeit usw. Oft meldete mich meine Mutter vom Schwimmunterricht ab, weil diese Symptome schon lange vor dem Schwimmunterricht auftraten.
- Nach dem Sportunterricht vergaß ich meistens meinen Turnbeutel im Umkleideraum, musste nachmittags nochmal zur Schule zurück und den Hausmeister herausklingeln, um den Turnbeutel aus dem Umkleideraum zu holen.
- Auf dem Schulhof dagegen war ich fast so fit wie die anderen Kinder.
- Im Sommer war ich nicht einsatzfähig - im Winter war ich topfit.
- Ab der Pubertät hatte ich manchmal einen guten Tag und gewann sogar einmal einen 100-m-Lauf. Der wurde aber nicht gewertet, da ein anderes Mädchen einen Fehlstart hatte. Direkt darauf konnte ich aber die Leistung nicht wiederholen, sondern war viel schlechter.
Die Wirkung von Histamin ist abhängig vom übrigen Hormonhaushalt.
Die Histaminvergiftung schwankt temperaturabhängig und abhängig von anderen Belastungen.
Histamin wird auch bei psychischer Belastung vermehrt produziert. Dies fällt schon bei Kindern auf - bei Erwachsenen vor allem vor Prüfungssituationen und bei Stress.
Im Umkleideraum war es besonders warm. Dadurch verschlimmerte sich die Histaminvergiftung und somit Symptome wie leichte Übelkeit, Muskelschwäche, Bewegungssteifigkeit, Aufmerksamkeitsdefizit, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisstörungen usw.
- Als Erwachsene konnte ich nicht schwimmen gehen, da ich leicht Wadenkrämpfe bekam. Ausserdem erkältete ich mich jedesmal in der Schimmhalle.
- Überhaupt war ich oft erkältet mit einer Halsentzündung. Als Erwachsene hatte ich oft eine Sinusitis - eine Nasennebenhöhlenentzündung.
Die Histaminvergiftung stört den Muskelstoffwechsel und begünstigt Entzündungen.
- Als ich die Pille nahm, ging es mir überwiegend besser - es traten aber unerwünschte Nebenwirkungen auf, so dass ich sie wieder absetzte.
- Ab dem Zeitpunkt ging es langsam abwärts - ich wurde erst berufsunfähig, dann erwerbsunfähig.
Östrogen bzw. Estradiol ist ein Gegenspieler von Histamin.
- Als junge Erwachsene hatte ich manchmal eine Haarwurzelentzündung am Bein, die mit Antibiotika behandelt werden musste. Diese verursachten jedesmal eine starke irreversible Verschlimmerung der gesamten Störungen.
- Schon in der Ausbildungszeit zeigte sich, dass ich jeden Sommer mehrere Wochen krank war, wodurch ich Ausbildungen abbrechen und häufig von einem Arbeitgeber zum nächsten wechseln musste. Ich wurde in einer Uniklinik durchgecheckt und es wurde nichts gefunden. Jedem neuen Arzt erzählte ich, das ich phasenweise Verdauungsstörungen habe und im Sommer immer arbeitsunfähig sei. Keiner konnte etwas damit anfangen. Ich sollte pflanzliche Beruhigungstropfen nehmen, die tatsächlich etwas geholfen haben, weil die Wirkung von Histamin dadurch abgeschwächt wird.
- Die Muskelschwäche zeigte sich im Urlaub bei Bergwanderungen im Sommer, und zunehmend beim Treppensteigen. Im Skiurlaub im Winter oder auf dem Gletscher war ich dagegen fit. Allerdings war es mir zunächst jedesmal schlecht, wenn ich im SB-Restaurant der Bergstation Spaghetti mit Tomatensauce gegessen hatte und ich musste eine halbe Stunde auf der Toilette verbringen, bis ich endlich skifahren konnte.
- Die zyklusabhängigen Störungen wurden immer schlimmer und dauerten schliesslich den ganzen Monat an. Konventionelle Eier machten alles noch viel schlimmer. Je billiger das Brot, desto unverträglicher war es. Ich vertrug überhaupt nichts mehr, schon gar nicht das Essen in Restaurants. Trinken konnte ich nur noch Leitungswasser. In Clubs ging ich in der Damentoilette Leitungswasser trinken, weil ich keine anderen Getränke vertragen habe.
- Im Jahr 2006 hatte ich dreimal hintereinander eine kleine Haupt-OP, wobei ich jedesmal ein Lokal-Anästhetikum gespritzt bekam. Im Sommer danach hatte ich erstmals nicht nur eine starke Müdigkeit, wie jeden Sommer, sondern es war schlimmer: ich konnte mich stundenlang kaum noch bewegen, lag wie gelähmt auf dem Bett, vor allem bei großer Hitze natürlich.
- Nachdem ich 2007 in eine neue Wohnung umgezogen war, wurde die Muskelschwäche schubartig schlimmer. Die Ursache war, dass in der Nähe der neuen Wohnung eine Vollkornbäckerei war, in der ich nun mein Brot kaufte. Ballaststoffe erhöhen aber die Histaminproduktion im Darm.
- Die Ärzte hatten aber schon eine Nebenschilddrüsenüberfunktion festgestellt, und die immer noch unerkannte Histamin-Intoleranz verschlimmerte sich einerseits durch das Kontrastmittel, das bei der Schilddrüsen-Diagnostik verwendet wurde, und andererseits durch die Calcium- und Vitamin-D3-Präparate, die ich nach der Nebenschilddrüsen-OP nehmen sollte.
- Die Schilddrüsen-OP selbst war nicht das Problem: Im Gegenteil: Danach waren auch die Knoten weg, die jahrzehntelang auf die Luftröhre gedrückt hatten. Aber die Schilddrüsentabletten, also das L-Thyroxin, und das Histamin verstärken sich gegenseitig in der Wirkung, so dass man Probleme mit der Ernährung und Dosierung hat, die aber lösbar sind durch häufigere Kontrolle der Laborwerte.
- Ein Jahr später musste ich wieder Antibiotika nehmen gegen eine Entzündung, die als Ursache u.a. eine extreme Histamin-Vergiftung hatte. Die Histamin-Intoleranz verschlimmerte sich nochmals.
Entzündungen treten nicht mehr auf, und alle anderen Störungen sind schwächer geworden, seit ich eine Diät mache und ein Antihistaminikum nehme und regelmässig Fisch esse, der Vitamin D enthält.
Trotzdem bin ich ständig beeinträchtigt und kann meinen Alltag so gerade bewältigen.
Versuchen Sie nicht, alleine herauszufinden, woher die Störungen kommen. Lassen Sie sich oder Ihrem Kind eine Ernährungsberatung bei einer Ernährungswissenschaftlerin verordnen. Sagen Sie von Anfang an jedem Arzt, dass Sie einen Verdacht auf eine Histamin-Intoleranz haben. Die Ärzte wissen, welche Medikamente, Kontrastmittel usw. unverträglich sind.
Ohne Gewähr - ohne Anspruch auf Vollständigkeit!
Siehe auch: Histamin-Intoleranz - schnell erkennen und handeln
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